Herrschsucht + Kontrollsucht #27
Narzissten erkennen und entmachten

Herrschsucht stellt eine große Herausforderung für zwischenmenschliche Beziehungen dar. Menschen, die dieser speziellen Art von Persönlichkeitsstörung unterliegen, versuchen stets, Macht über andere Menschen auszuüben und ihren eigenen Willen durchzusetzen. Dabei nehmen sie keine Rücksicht auf Verluste. Egal, ob es sich dabei um eine Geschäftsbeziehung oder um eine Partnerschaft handelt – der Umgang mit einem herrschsüchtigen Menschen ist je nach Ausprägung immer schwer und in manchen Fällen sogar unmöglich. Wie Sie mit einem herrschsüchtigen Menschen umgehen können und was Sie in bestimmten Situationen beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Wie definiert sich Herrschsucht?

Bei Herrschsucht handelt es sich im Prinzip um eine Art Persönlichkeitsstörung, jedoch wird der Begriff in der Psychologie eher dem Nazismus oder der Kontrollsucht zugeordnet. Diese Persönlichkeitsstörungen haben sehr viel Ähnlichkeit mit Herrschsucht, da Betroffene ganz ähnliche oder zum Teil sogar dieselben Eigenschaften aufweisen. Weitere Synonyme, bzw. Begriffe, die damit einhergehen, sind Schonungslosigkeit, Brutalität und Diktatur.

Der Begriff „Herrschsucht“ beschreibt die zentrale Eigenschaft bereits sehr gut, sodass man die Definition gut aus dem Namen herleiten kann. Herrschsüchtige Menschen sind sozusagen „süchtig“ danach, andere zu „beherrschen“. Das bedeutet, dass sie stets ihren eigenen Willen durchsetzen und Macht über andere ausüben wollen. Zudem haben sie in der Regel wenig bis gar keine Empathie, weshalb sie dabei auf andere Menschen keine Rücksicht nehmen. Hier zeigen sich die Parallelen zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung, denn auch da zählen der Mangel an Empathie und die Schonungslosigkeit anderer Menschen gegenüber zu den zentralen Symptomen. Ebenfalls gemeinsam ist diesen Störungen, dass das Bedürfnis nach Macht und Kontrolle nie gestillt wird.

Außerdem sind herrschsüchtige Menschen von der eigenen Kompetenz, Leistung und Wichtigkeit derart überzeugt, dass sie nicht glauben, bei anderen Menschen etwas beweisen zu müssen und rechtfertigen damit ihr eigenes Verhalten. Häufig tritt dies bei Diktatoren auf, jedoch auch bei Psychopathen ist Herrschsucht besonders häufig vertreten.

Nicht verwechselt werden darf Herrschsucht jedoch mit Führung im Arbeitsbereich. Die Kontrolle zu haben, Verantwortung zu übernehmen und Aufgaben zu verteilen, hat zunächst einmal nichts mit Herrschsucht zu tun, da es zu den normalen Aufgaben einer Führungskraft gehört. Es gibt jedoch einige Aspekte, an denen Sie einen herrschsüchtigen Menschen erkennen können.

Vier Anzeichen zur Identifizierung von Herrschsucht

Sie verhalten sich häufig aggressiv:

Herrschsüchtige Menschen haben ihre Impulse häufig nicht unter Kontrolle. Nicht selten werden Probleme deshalb mit verbaler oder manchmal sogar mit körperlicher Gewalt gelöst.

Sie interessieren sich nicht für die Meinung anderer:

Herrschsüchtige Menschen sind in der Regel dogmatisch eingestellt. Das bedeutet, dass ausschließlich die eigene Meinung zählt und es keine Chance gibt, sie umzustimmen.

Sie wollen jeden kontrollieren:

Herrschsüchtige Menschen haben ein zwanghaftes Bedürfnis danach, andere zu kontrollieren oder zu unterdrücken. Gelingt ihnen das nicht, folgt häufig aggressives Verhalten.

Sie haben keine oder nur wenig Empathie:

Wie weiter oben bereits angemerkt, haben herrschsüchtige Menschen ähnlich wie Narzissten keine Empathie. Das bedeutet also, dass sie die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen nicht wahrnehmen und somit auch nicht darauf eingehen können.

Fünf Ratschläge im Umgang mit herrschsüchtigen Personen

Im Folgenden erhalten Sie 5 Tipps, wie Sie mit einem herrschsüchtigen Menschen umgehen können. Welche Tipps am besten funktionieren, hängt dabei maßgeblich davon ab, in welcher Beziehung Sie zu den jeweiligen Menschen stehen und inwiefern ein Abhängigkeitsverhältnis besteht.

Im beruflichen Kontext wird Herrschsucht häufig bei Männern festgestellt, da diese öfters in Führungspositionen vertreten sind. Doch auch in der Partnerschaft kann Herrschsucht ein Problem darstellen. Gerade im privaten Bereich sind es häufig auch Frauen, die eine gewisse Macht gegenüber ihrem Partner ausüben. Worauf Sie achten sollten und was Sie in welcher Situation tun können, zeigen wir Ihnen jetzt.

Lassen Sie sich nicht manipulieren

Ähnlich wie bei Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, gibt es bei herrschsüchtigen Menschen die Gefahr, manipuliert zu werden. Herrschsüchtige Personen sind in dieser Fähigkeit nahezu unschlagbar, weshalb sie vorsichtig sein sollten. Ein Erkennungsmerkmal von Manipulation ist u. A., dass herrschsüchtige Menschen gerne mit Verallgemeinerungen arbeiten. Versucht Ihr Gegenüber Ihnen weiszumachen, dass außer Ihnen „alle“ Menschen seiner Meinung sind und es außer Ihnen keine Ausnahmen gibt, sollten Sie skeptisch werden.

Achten Sie auf sich selbst und Ihre Bedürfnisse

Wie im vorherigen Abschnitt bereits angemerkt, hängen die Maßnahmen, die Sie ergreifen sollten, auch davon ab, welche Ausprägung die Herrschsucht hat und inwieweit Sie selbst dadurch belastet sind. Manche Menschen können mit Vorwürfen, Manipulationsversuchen oder anderen Eigenschaften besser umgehen als andere. Letztendlich hat diese Einstellung auch viel mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun. Beobachten Sie deshalb ganz genau, was das Verhalten des anderen mit Ihnen macht. Sollten Sie feststellen, dass Sie massiv darunter leiden, gilt es in jedem Fall, etwas zu unternehmen. Dies kann unter Umständen sogar das Kündigen des Jobs oder das Beenden einer Partnerschaft bedeuten.

Lassen Sie sich nicht alles gefallen

Versuchen Sie zudem den Herrschsüchtigen in seine Grenzen zu weisen. Auch diese Möglichkeit hängt natürlich davon ab, inwieweit Sie dazu aufgrund Ihrer eigenen Persönlichkeit und Ihres Selbstbewusstseins imstande sind und in welcher Beziehung Sie mit der Person stehen. Handelt es sich bei dem Herrschsüchtigen um Ihren Vorgesetzten, besteht natürlich ein Abhängigkeitsverhältnis, weshalb Sie sich jeden Schritt gründlich überlegen sollten. Seien Sie sich jedoch darüber bewusst, dass Sie dennoch die Möglichkeit haben, sich beispielsweise an den Betriebsrat zu wenden. Ziehen Sie bitte auch in Betracht, den Job zu wechseln, sofern keine Besserung der Situation in Sicht ist.

Gehen Sie auf Abstand

Handelt es sich bei der herrschsüchtigen Person um einen Kollegen oder um jemanden aus dem Freundeskreis, so haben Sie vielleicht die Möglichkeit, den Kontakt zu reduzieren. Versuchen Sie, der Person seltener über den Weg zu laufen und wenden Sie sich wenn möglich ab. Handelt es sich um einen Teamkollegen, dann können Sie das Gespräch mit Ihrem Chef suchen und sich nach der Möglichkeit eines Abteilungswechsels erkundigen.

Beenden Sie den Kontakt

Der letzte Ausweg ist immer der Kontaktabbruch – ganz egal, ob es sich dabei um eine geschäftliche Beziehung oder um eine Partnerschaft handelt. Bei beiden Fällen ist dies ein Schritt, der alles andere als leicht ist, sich jedoch meistens lohnt und maßgeblich zu einer höheren Lebensqualität beiträgt.

Die Wurzeln von Herrschsucht: Ursachen und Hintergründe

Bei Herrschsucht handelt es sich um eine Art Persönlichkeitsstörung, auch wenn diese nicht explizit wissenschaftlich oder psychologisch diagnostiziert wird. Häufig tritt Herrschsucht auf, wenn es einen Hierarchieunterschied gibt. Gerade im beruflichen Bereich nutzen herrschsüchtige Menschen diese Hierarchie aus, um ihre Macht auszuüben. Das bedeutet jedoch nicht, dass jede Führungskraft herrschsüchtig ist. Um diese Eigenschaften wirklich zu entwickeln, müssen bestimmte psychologische und teils auch physiologische Merkmale wie mangelnde Empathiefähigkeit vorliegen. Nicht zuletzt spielt auch die Reaktion des jeweiligen Gegenübers eine bedeutsame Rolle. Denn Herrschsüchtige können ihre Macht nur dann ausspielen, wenn die andere Seite mitmacht. Ansonsten laufen sie mit ihrem Verhalten ins Leere.

Die Folgen von Herrschsucht: Auswirkungen und Konsequenzen

Die Konsequenzen von Herrschsucht sind zum Teil verheerend. Im privaten Bereich führt dies in der Regel zu einer unglücklichen Beziehung, in der einer der beiden leidet. Das Selbstwertgefühl der jeweiligen Person, die von dem Herrschsüchtigen manipuliert und kontrolliert wird, wird meistens zunichtegemacht.
Gleiches gilt auch im beruflichen Kontext, wobei dort noch eine allgemeine Verschlechterung des Betriebsklimas hinzukommt. Eine weitere Konsequenz ist dann, dass auch die Ergebnisse nachlassen, worunter der Erfolg des Unternehmens leidet. Unternehmen sollten sich deshalb ganz genau anschauen, wie ihre Führungskräfte agieren und die Arbeitsatmosphäre in allen Abteilungen regelmäßig überprüfen.

Fazit

Herrschsucht kann also in vielen verschiedenen Lebensbereichen auftreten und große Konsequenzen mit sich bringen. Achten Sie deshalb unbedingt auf die oben genannten Merkmale, an denen Sie herrschsüchtiges Verhalten erkennen können. Sollten Sie in Ihrem Umfeld ein derartiges Verhalten feststellen, so müssen Sie dies nicht über sich ergehen lassen. Setzen Sie die Maßnahmen um und ziehen Sie immer in Betracht, die Beziehung zu diesem Menschen zu beenden. Wenn es Ihnen schwerfällt, die Situation zu durchschauen oder Sie mit Ihren Maßnahmen bislang keine Besserung erzielen konnten, dann scheuen Sie sich nicht, sich professionelle Hilfe oder Ratschläge einzuholen.

Quelle: https://karrierebibel.de/herrschsucht/

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