Resilienz #2
Ratschläge für erhöhte Widerstandskraft

Resilienz ist heutzutage eine der gefragtesten Eigenschaften im Berufsleben. Zugleich ist sie laut Arbeitgebern aber auch immer seltener zu finden. Doch was genau versteht man eigentlich unter dem Begriff Resilienz und warum ist sie im Job so wichtig? Diese und weitere Fragen werden in dem folgenden Artikel beantwortet. Darüber hinaus erfahren Sie, wie Sie Ihre Resilienz-Fähigkeit stärken können.

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Wie definiert man Resilienz?

Unter Resilienz versteht man in der Psychologie eine Eigenschaft, die mit hoher Belastbarkeit und psychischer Widerstandsfähigkeit einhergeht. Resiliente Menschen lassen sich nicht durch Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen und finden schneller eine Lösung als andere. Resilienz ist also die Fähigkeit, Krisen, Rückschläge oder Verluste besser zu bewältigen und zu verarbeiten als andere Menschen. Meistens ziehen resiliente Menschen sogar noch einen Nutzen aus solchen Rückschlägen, da sie darin die Möglichkeit sehen, etwas zu lernen. Sie sind somit positiver gestimmt und sehen Krisen und Probleme eher als Chancen und Herausforderungen an. Demnach weisen resiliente Menschen ein hohes Maß an innerer Widerstandsfähigkeit und großer Belastbarkeit auf. Sie sind psychisch besser belastbar, stark und denken in der Regel lösungsorientiert.

Die Bedeutung von Widerstandskraft im Arbeitsumfeld

Bei den oben genannten Eigenschaften handelt es sich um Fähigkeiten und Stärken, die natürlich nicht nur das Privatleben maßgeblich erleichtern können. Nein, denn auch im Berufsleben spielt Belastbarkeit eine immer bedeutendere Rolle. Der heutige Arbeitsalltag gestaltet sich in den meisten Berufsfeldern stressiger als früher. Die Digitalisierung geht schneller voran, wodurch auch häufiger Umstrukturierungen stattfinden. Arbeitsabläufe werden komplexer und Mitarbeiter müssen sich öfters auf neue Situationen einstellen.

So werden Arbeitnehmer immer öfter vor neue Herausforderungen und Situationen gestellt, die sie meistern müssen. Aus diesem Grund ist Resilienz einer der gefragtesten Eigenschaften im Berufsleben. Arbeitgeber gaben bei einer Studie sogar an, dass sie sich mehr resiliente Mitarbeiter wünschen, diese jedoch immer schwieriger zu finden seien. Ob die Menschen wirklich weniger resilient sind, ist jedoch fragwürdig. Vielmehr ist es vermutlich so, dass die Anforderungen steigen und die meisten Mitarbeiter dabei nicht mehr mithalten können.

Doch Resilienz ist nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben eine günstige Komponente. Insgesamt gehen nun mal alle Lebensbereiche ineinander über und beeinflussen sich gegenseitig. Resilient zu sein nützt also nicht nur dem Chef, sondern auch einem selbst. Denn wer im Job nicht überfordert ist und jede Herausforderung mit Bravour meistert, der ist auch im Privatleben meistens glücklicher und entspannter. Es lohnt sich also immer, die Eigenschaften der Resilienz zu trainieren.

Welche Eigenschaften machen Menschen im Berufsleben besonders widerstandsfähig?

Wichtig ist, Resilienz richtig einzuordnen und nicht mit einer Unterdrückung von Gefühlen zu verwechseln. Es gibt zwei Arten von Menschen, die nach außen hin eine große Belastbarkeit aufweisen. Resiliente Menschen legen eine andere Grundhaltung an den Tag und sind sozusagen tatsächlich belastbarer als andere Menschen. Sie erfüllen die oben genannten Eigenschaften der Resilienz.

Daneben gibt es jedoch auch die Menschen, die den Belastungen eigentlich nicht gewachsen sind, aber alles dafür tun, um genau diesen Anschein dennoch zu bewahren. Sie unterdrücken ihre Gefühle und lassen alles über sich ergehen. So zeigen sie nach außen hin ein hohes Maß an Belastbarkeit, während sie innerlich jedoch daran zerbrechen. Dabei handelt es sich also um die Menschen, die sich selbst zu viel zumuten und früher oder später nicht selten in einem Burn Out landen.

Diese Menschen sind mit Resilienz nicht gemeint. Darüber hinaus ist es wichtig zu erwähnen, dass resiliente Menschen ebenfalls negative Emotionen und Schwierigkeiten erleben. Der Unterschied liegt vielmehr darin, wie die Menschen mit solchen Situationen umgehen.

Psychologen haben dafür sieben Säulen herausgearbeitet, welche die Fähigkeiten eines resilienten Menschen besser darstellen und verdeutlichen zu können.

Die sieben Säulen der Resilienz:

1. Selbstbewusstsein

Resiliente Menschen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Selbstbewusstsein aus. Sie sehen sich selbst nicht in der Opferrolle, sondern halten sich selbst für handlungsfähig und verantwortlich. Sie verfügen über ein ausreichendes Maß an Selbstvertrauen, sodass sie sich im wahrsten Sinne des Wortes zutrauen, jedes Problem und jede Herausforderung erfolgreich zu meistern.

2. Kontaktfreudigkeit

Darüber hinaus verfügen resiliente Menschen über ein hohes Maß an sozialer Kompetenz. Sie sind empathisch und können sich gut in eine andere Person hineinfühlen. So können sie besser kommunizieren und erreichen gleichzeitig auch ihre Ziele beim Gegenüber schneller. Sie besitzen neben der Freude am Kontakt somit auch ein gewisses Maß an Überzeugungskraft.

3. Gefühlsstabilität

Resilienz geht mit einem hohen Maß an Gefühlsstabilität einher. Das bedeutet nicht, dass resiliente Menschen weniger starke Emotionen haben als andere Menschen. Sie können mit diesen Emotionen jedoch viel besser umgehen und sind in der Lage, ihre Emotionen zu kontrollieren. So lassen sie sich nicht in einen Strudel aus negativen Gedanken ziehen, sondern sind dazu in der Lage, ihre Emotionen durch die Steuerung ihrer Gedanken und anderer Tools in die gewünschte Richtung zu lenken.

4. Optimismus

Resiliente Menschen sind im Allgemeinen optimistischer als andere. Sie sehen sich dazu imstande, auch große Probleme zu lösen und blicken zuversichtlich in die Zukunft. Durch diese Lebenseinstellung sehen Menschen mit viel Resilienz Alltagsprobleme immer ein Stück weit gelassener als andere Menschen. Dabei bleiben sie aber dennoch realistisch und tragen keine rosarote Brille.

5. Handlungskontrolle

Eine weitere Eigenschaft resilienter Menschen ist die Handlungskontrolle. Darunter versteht man, dass resiliente Menschen nicht impulsiv handeln, sondern sich selbst sehr gut kontrollieren können. Sie sind dazu in der Lage, sofortige Belohnungen aufzuschieben, um ein größeres Ziel zu erreichen

6. Realismus

Eine weitere Säule der Resilienz ist der Realismus. Das bedeutet, dass Menschen, die viel resilient sind, realistische Ziele entwickeln und bei temporären Wendepunkten des Lebens nicht aus der Bahn geworfen werden. Sie sehen das Leben nicht durch eine rosarote Brille, sondern legen einen realistischen Optimismus an den Tag. Beispielsweise sind sie sich darüber im Klaren, dass Schicksalsschläge wie Krankheiten, der Tod eines Familienmitgliedes oder andere Dinge, die jedem Menschen zwangsläufig irgendwann zustoßen, zum Leben dazugehören. Durch diesen Realismus sind sie besser auf solche Schicksalsschläge vorbereitet und können infolgedessen auch damit besser umgehen.

7. Analysestärke

Zu guter Letzt haben resiliente Menschen die Fähigkeit, selbstreflektiert zu denken und eigene Denkprozesse zu analysieren. Sie können besser identifizieren, was die Auslöser für das Eintreten eines bestimmten Ereignisses oder einer bestimmten Verhaltensweise sind und ihr zukünftiges Verhalten daraufhin ausrichten und verändern. Beispielsweise fällt es ihnen leichter, die Perspektive zu wechseln und neue Lösungen zu entdecken.

5 Ratschläge zur Steigerung Ihrer Resilienz

Die Resilienz-Fähigkeit lässt sich bis zu einem gewissen Grad in jedem Fall trainieren. Zwar sind manche Menschen von Natur aus resilienter als andere, was meistens mit Prägungen in der frühen Kindheit einhergeht. Doch auch im Erwachsen-Alter lassen sich die Verhaltensweisen verändern. Mit den folgenden Tipps können Sie Ihre Resilienz-Fähigkeit stärken:

  1. Akzeptieren Sie Veränderungen und werden sie sich darüber bewusst, dass Veränderung die einzige Konstante im Leben ist. Sehen Sie schwierige Situationen als Herausforderung und nicht als Krise. Werden Sie aktiv und übernehmen Sie Verantwortung für das eigene Leben. Wer sich verantwortlich fühlt, der hat zugleich die Macht und ist auch imstande etwas zu verändern.
  2. Arbeiten Sie an Ihren sozialen Beziehungen. Wer ein stabiles Netzwerk hat, auf das er bauen kann, ist im Alltag und auch im Berufsleben freier und belastbarer. Pflegen Sie deshalb Ihre Beziehungen und bauen Sie sich damit einen Anker.
  3. Minimieren Sie Stressfaktoren und achten Sie auf eine gesunde Work-Life-Balance.
  4. Akzeptieren Sie Rückschläge und Niederlagen. Auch diese gehören zum Leben dazu, weshalb Sie sich davon nicht aus der Bahn werfen lassen sollten.
  5. Lernen Sie aus Fehlern und analysieren Sie diese genauer. Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, dann ärgern Sie sich nicht darüber, sondern schauen Sie sich die Geschehnisse genau an. Notieren Sie alles, was Sxie daraus lernen können, sodass Sie es beim nächsten Mal besser machen.

Quellen:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-07/resilienz-corona-krise-widerstandsfaehigkeit-psychologie-forschung-training
https://karrierebibel.de/resilienz/
https://www.zeit.de/kultur/2021-02/resilienz-third-spaces-corona-pandemie-psychologie-tagebuch-spazierengehen
https://www.roberthalf.de/blog/resilienz-im-beruf

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