Das Jahr 2021 hat trotz Corona-Krise für den Arbeitsmarkt in Deutschland nicht schlecht abgeschlossen. Viele Branchen sind seit dem Beginn der Krise im Frühjahr 2020 mit dem Lockdown schwer getroffen worden. Ebenfalls Spuren hinterlassen hat die Krise bei der Zeitarbeit. Während einige Zeitarbeiter durch den Umstand der Kurzarbeit vor der Arbeitslosigkeit bewahrt worden sind, mussten einige abgemeldet werden.
Laut einer Umfrage von PwC ist es durch die Pandemie in 2020 im Vergleich zum Vorjahr bei der Nachfrage zu einem Rückgang von 15,5 Prozent gekommen. Anders hat es im Jahr 2021 ausgesehen, gemäß der Arbeitsmarktstatistik hat sich die Zeitarbeit mit dem höchsten Beschäftigungszugang unter den Top 3 Branchen wiedergefunden.
November 2021: 1,5 Millionen Vakanzen
Ein Rückblick auf das Jahr 2021 zeigt, dass in den Monaten Januar und Februar aufgrund des Lockdowns mit rund einer Million nur wenige Stellen ausgeschrieben worden sind. Dies ist ein Zuwachs im Vergleich mit dem ersten Lockdown. Im März ist durch die rückläufigen Zahlen von Covid-19 und in der Folge der ersten Lockerung die Zahl der ausgeschriebenen Stellen gestiegen. Während den Sommermonaten waren es monatlich knapp 1,2 Millionen. Die Spitze der veröffentlichen Stellen wurde im November mit 1,5 Millionen erreicht.
Gesamthaft gesehen hat die Stellensituation im Jahr 2021 eine positive Entwicklung erfahren. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen ist, im Vergleich zum Jahr 2020, um nahezu ein Drittel gestiegen und damit etwas über dem Niveau vor der Pandemie gelegen.
Es wundert kaum, dass das Gehalt eine der größten Rollen bei der Suche nach einem neuen Job spielt. Schließlich sind wir bei aller Selbstlosigkeit nicht bereit, unsere Arbeitskraft zu verschenken. Stattdessen erwarten Sie völlig zurecht eine angemessene Wertschätzung, die Ihnen, Ihrer gegebenen Zeit und Ihrer Arbeitskraft gerecht wird.
Indeed: Die Jobsuche im Januar befand sich auf einem echten Rekordhoch
Personalwesen und Marketing mit dem stärksten Wachstum
Insbesondere in den Bereichen Werbung, PR und Marketing konnten die Beschäftigten im Jahr 2021 durchatmen. In diesen Bereichen hat die Nachfrage für Personal gegenüber dem Jahr 2020 eine Steigerung von 40 Prozent erfahren und damit nahezu das Doppelte.
Ähnlich ist die Nachfrage im Personalbereich mit dem Anstieg im Vorjahresvergleich um über einem Drittel ausgefallen. Ebenfalls gestiegen, mit ungefähr 33 Prozent ist die Nachfrage im Bereich der Unternehmensführung und Management sowie mit ungefähr 32 Prozent für die Verwaltungen und Sekretariate. Im Gesundheitswesen, wo die Nachfrage bereits im Jahr 2020 sehr hoch war, ist die Nachfrage für Personal gering gestiegen. Insbesondere im Bereich der Pflege kämpft das Gesundheitswesen seit längerer Zeit mit Engpässen bei den Fachkräften.
Laut dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) waren im Jahr 2021 mehr als 60 Prozent der vakanten Stellen in den Bereichen Arzthelfer, Pflegekräfte sowie weiteren Bereichen im Gesundheitswesen ausgeschrieben.
Die Zeitarbeit hat insbesondere in der Pflege bis anhin eine sehr große Rolle gespielt. Die vorerst geforderte Einschränkung respektive das Verbot von Zeitarbeit im Bereich der Pflege war deshalb entsprechend umstritten. Die Zeitarbeit trägt zu der funktionierenden Vorsorge im Gesundheitsbereich bei und leistet einen wichtigen Beitrag, indem Engpässe in der Pflege aufgefangen werden.
Größte Nachfrage in der Baubranche
Mit einem Plus von rund 17 Prozent respektive 1, 7 Millionen Jobangeboten ist die Nachfrage in den Bereichen Handwerk, Bauwesen und Umwelt am größten. Mit einem Plus von ungefähr 14 Prozent respektive 1,4 Millionen Angeboten haben die Berufe im technischen Bereich die zweitgrößte Nachfrage erreicht. Die Spitzen bei der Nachfrage auf der Ebene von den Bundesländern finden sich mit jeweils einer Million an ausgeschriebenen Stellen in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen mit den meisten Einwohnerzahlen. Das Verhältnis von Jobangeboten und Einwohnerzahlen fällt, gefolgt von Berlin und Bremen, in Hamburg am positivsten mit rund einer Vakanz je 5 Einwohnern aus.
Fachkräfte in der Zeitarbeit
Gesamthaft zeigt sich der Arbeitsmarkt in Deutschland im vergangenen Jahr im Aufwärtstrend. In vielen Branchen werden dringend Fachkräfte gesucht. Mit der Zeitarbeit haben die Unternehmen die Möglichkeit, Personalengpässe mit Fachkräften zu überbrücken. Mehr als ein Drittel Fachkräfte sind in der Zeitarbeiter beschäftigt.
Wissenswert
Zeitarbeitsfirmen bieten zum Teil die Möglichkeit zu Weiterbildungen an.
Fazit
Im Jahr 2021 konnte sich der Arbeitsmarkt in Deutschland erholen. Ein Auswärtstrend hat sich sowohl zum Niveau vor der Krise als auch im Vergleich zum Jahr 2021 als erstes Jahr der Pandemie gezeigt. Der Höhepunkt der Ausschreibungen wurde im November 2021 erreicht. Die Positionen mit dem stärksten Stellenwachstum sind in den Bereichen Werbung, PR und Marketing sowie im Personalwesen zu finden. In den Bereichen Handwerk und Bauwesen zeigt sich zwar nicht das stärkste Wachstum an Stellenausschreiben, jedoch ist hier die größte Nachfrage erfolgt. Bei den Berufen im Gesundheitswesen ist die Nachfrage nur gering angestiegen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass diese, insbesondere im Bereich der Pflege, relativ konstant hoch ist. Mit der positiven Entwicklung steigt auch das Potenzial bei der Zeitarbeit.
