Leere Versprechungen im Job
So können Sie reagieren

Leere Versprechungen stellen nicht nur im Job, sondern auch in jedem anderen Lebensbereich eine große Enttäuschung dar, die nicht selten große Konsequenzen nach sich zieht. Zum einen haben die Betroffenen gerade im Job häufig ein Problem, wenn Versprechungen, die beispielsweise das Gehalt, die Leistungsanforderung oder die Arbeitsbedingungen betreffen, nicht eingehalten werden. Zum anderen bringen leere Versprechungen auch immer eine emotionale Komponente mit sich, da sich die Betroffenen häufig belogen und ausgenutzt fühlen. Hinzukommt häufig noch der Ärger über sich selbst, dass man scheinbar naiv genug war und sich auf diese Versprechungen verlassen hat.

Wichtig ist jedoch, dass natürlich nicht hinter jeder leeren Versprechung eine böswillige Absicht steckt. In vielen Fällen können  sie aus rein organisatorischen Gründen nicht eingehalten werden. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn sich die äußeren Umstände, die zum Zeitpunkt des Versprechens gegeben waren, unvorhergesehen ändern. Zudem kommt es hin und wieder auch mal vor, dass es schlichtweg vergessen wird,  das .  ist menschlich und sollte bei einmaligem Vorkommen verziehen werden.

Trotzdem sollten Sie leere Versprechungen nicht ignorieren. Bei wem leere Versprechungen üblich und welche gerade im Job typisch sind,  wie Sie damit umgehen und wie Sie auf eine solche Enttäuschung reagieren können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wer macht leere Versprechungen?

Gerade im Job kommen leere Versprechungen besonders häufig vor. Diese gehen dabei keinesfalls nur von einer Seite aus, sondern können im Prinzip jeden betreffen. Das bedeutet, dass sowohl Arbeitgeber, als auch Arbeitnehmer und nicht zuletzt auch die Kollegen sowie Geschäftspartner gleichermaßen häufig leere Versprechungen machen.

So gibt beispielsweise der Arbeitgeber beim Vorstellungsgespräch so manches Versprechen ab, das er im Nachhinein nicht einhalten kann. Diese beziehen sich häufig auf Themen wie das Gehalt des Arbeitnehmers, den Umgang mit Überstunden, die Flexibilität von Arbeitszeiten oder die Aufstiegschancen im Unternehmen. Doch auch der ein oder andere Bewerber lässt es nicht aus, sich selbst und seine Fähigkeiten im Bewerbungsgespräch besser darzustellen, als sie in Wahrheit sind, um den Job zu bekommen. Sobald sie den Arbeitsvertrag in der Tasche haben, lassen Motivation und Ehrgeiz dann häufig schlagartig nach. Nicht zuletzt gibt es dann natürlich noch die leeren Versprechungen der Kollegen, bei der es beispielsweise um die zugesagte Hilfestellung bei einer Aufgabe geht, mit der man dann doch alleine gelassen wird. Oft meinen diese es gar nicht böse, sondern haben den Aufwand selbst unterschätzt oder es schlichtweg vergessen. Den Betroffenen ist dadurch jedoch auch nicht geholfen, weshalb die Enttäuschung und der unangenehme Beigeschmack einer solchen Situation bleibt.

Warum werden gerade im Job so viele leere Versprechungen gemacht?

Neben den Gründen, die auf der Hand liegen, wie beispielsweise die Tatsache, dass der Bewerber den Job bekommen möchte oder andersherum der Chef einen potentiellen Mitarbeiter davon überzeugen möchte, in seinem Unternehmen zu arbeiten, gibt es noch einen weiteren Grund: Versprechungen schaffen Vertrauen, und zwar ziemlich schnell!

 Sie sind dabei nicht nur ein sehr schnelles und effektives, sondern für viele auch ein sehr einfaches Instrument zur Vertrauensbildung. Gibt jemand gleich beim Kennenlernen seines Gegenübers ein Versprechen ab und hält dieses ein, so gewinnt er ziemlich schnell das Vertrauen der zu diesem Zeitpunkt noch fremden Person.

Wichtig ist hierbei doch zu betonen, dass das Ganze umgekehrt genauso gut funktioniert: Bei derartigen nicht eingehaltenen Versprechungen, wird das Vertrauen sofort zunichtegemacht. Das Vertrauen wieder aufzubauen, wenn es einmal zerstört wurde, ist zwar möglich, dauert jedoch entsprechend lange. Aus diesem Grund sollten sich alle Parteien gut überlegen, welche Versprechungen sie abgeben und welche lieber nicht.

Versprechen Sie nie mehr, als Sie halten können

In erster Linie sollten Sie vor allem darauf achten, selbst keine leeren Versprechungen zu machen. Sagen Sie Ihrem Gegenüber nie mehr zu, als Sie mit absoluter Sicherheit einhalten können! Dies gilt sowohl im Vorstellungsgespräch, als auch bei der Übernahme eines Projektes, bei einer Beförderung oder dem Angebot, einem anderen zu helfen. Fragen Sie sich selbst bei jeder Versprechung zunächst, ob Sie diese wirklich zu 100 % einhalten können. Wenn Sie nicht sicher sind, dann sollten Sie genau das auch kommunizieren.

Versprechen Sie Ihrem Chef beispielsweise nicht, zusätzliche Aufgaben zu erledigen, wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie es zeitlich wirklich schaffen. Auch wenn Sie bei Ihrem Chef punkten möchten, sollten Sie in einem solchen Fall lieber sagen, dass Sie die zusätzlichen Aufgaben mit auf Ihre To-do-Liste schreiben und Ihr Bestes geben. Sagen Sie dazu, dass Sie es versuchen, aber es aus zeitlichen Gründen leider nicht versprechen können, all diese Aufgaben bis zum vereinbarten Zeitpunkt zu erledigen.

Hier noch ein wichtiger Extra-Tipp

In vielen Fällen können Sie Ihr Gegenüber sogar mehr damit beeindrucken, wenn Sie am Ende des Tages mehr liefern, als erwartet wurde. Wenn wir bei dem obigen Beispiel bleiben, könnte die Situation nämlich folgendermaßen aussehen: Sie haben ihrem Chef von Anfang an gesagt, dass die zusätzlichen Aufgaben sehr fordernd sind, und Sie es deshalb nicht versprechen können. Aus diesem Grund weiß Ihr Chef, dass die Aufgaben für Sie sehr fordernd und nicht einfach zu integrieren sind. Wenn Sie es dann am Ende des Tages dann aber doch geschafft haben, alles zu erledigen, weiß Ihr Chef Ihren Einsatz umso mehr zu schätzen!

Stapeln Sie deshalb lieber tief und überraschen Sie Ihren Chef, die Kollegen, Geschäftspartner oder natürlich auch die Kunden mit einer Leistung, mit der sie nicht gerechnet haben.

Leere Versprechungen im Job: So können Sie reagieren

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, im Job auf leere Versprechungen zu reagieren. Zunächst einmal sollten Sie die Situation kritisch prüfen. Fragen Sie sich selbst, ob Ihr Gegenüber das Versprechen tatsächlich abgegeben hat oder ob es sich dabei um ein Missverständnis handeln könnte.

Zudem sollten Sie bei Ihrer Reaktion immer zwischen einmaligen Situationen und wiederkehrenden Mustern unterscheiden. Ein einmalig nicht eingehaltenes Versprechen kann mitunter stillschweigend akzeptiert werden.

Bei mehrmaligem Nicht-Einhalten oder in Fällen, in denen dies besonders große Konsequenzen nach sich zieht, sollten Sie die betroffene Person in jedem Fall darauf ansprechen. Fragen Sie einfach ganz offen und ehrlich nach, welche Gründe es für dieses Verhalten gibt. Wie immer ist hierbei die zwischenmenschliche Kommunikation das A und O. Denn nicht selten handelt es sich tatsächlich um ein Versehen, bei dem das Verhalten des Anderen in keinerlei böser Absicht steht.

Sollte es jedoch ein Dauerzustand sein, dass sich leere Versprechungen vonseiten des Chefs oder der Kollegen aneinanderreihen, dann sollten Sie über einen Jobwechsel nachdenken.

In besonderen Fällen können Versprechungen sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Dies ist jedoch eher eine Seltenheit. Vorteilhaft ist in solchen Fällen sowie auch generell, wenn Versprechungen schriftlich festgehalten werden. Das muss nicht immer gleich ein formeller Vertrag sein. Oft reicht beispielsweise auch der E-Mail-Verkehr aus, den sie mit der betroffenen Person führen, um etwas Nachweisbares in der Hand zu haben.

Fazit

Es gibt also viele Gründe, weshalb sich leere Versprechungen im Job häufen. Achten Sie in erster Linie darauf, sich selbst an ihr Wort zu halten und gehen Sie mit positivem Beispiel voran. Kommunizieren Sie offen mit Ihren Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten, wenn Versprechungen nicht eingehalten werden.

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