Was verdient eine Zeitarbeitsfirma

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Der Arbeitnehmer hat ein festes Arbeitsverhältnis mit der Zeitarbeitsfirma. Hier gelten die tarifvertraglichen, arbeitsvertraglichen und gesetzlichen Arbeitnehmerrechte. Darüber hinaus unterliegt das Arbeitsverhältnis wie jedes andere Arbeitsverhältnis auch dem sogenannten Kündigungsschutz und der Arbeitgeber hat gewisse Sozialleistungen für den Arbeitnehmer zu zahlen. Darüber hinaus fallen neben den üblichen Kosten bei einer Firma in der Zeitarbeit selbstverständlich auch die Kosten für die Vermittlung an sich an.

Zeitarbeitsfirma – Kalkulationsschema

Die Firma, die den Arbeitnehmer entleiht, bezahlt diesen nicht auf direktem Wege. Stattdessen bezahlt das Kundenunternehmen die Zeitarbeitsfirma, welche von den Kundengehältern wiederum einen gewissen Teil an die Mitarbeiter als Entlohnung ausschüttet. Dabei müssen also zahlreiche Faktoren kalkuliert werden und natürlich stellt sich hier auch die Frage, wie viel eine Zeitarbeitsfirma eigentlich an ihren Mitarbeitern verdient. Meistens erfolgt die Berechnung anhand eines Kalkulationsschemas, das alle wichtigen Faktoren mit einbezieht. So erhält das Unternehmen die Entleihgebühr für den Entleih-Betrieb, womit auch der eigene Ertrag ersichtlich wird. Nach dem Kalkulationsschema des Instituts erfolgt eine solche Berechnung folgendermaßen:

Stundensatzkalkulation Beispiel

BezeichnungKosten
Entleihgebühr14,00 €
Bruttostundenlohn des Zeitarbeitnehmers6,50 €
Anteil der Sozialversicherung für den Verleiher1,34 €
Sonstige Kosten (z.B. Lohnfortzahlungen bei Urlaub oder Krankheit des Mitarbeiters)1,63 €
Interne Kosten (z.B. Personalkosten für interne Büro-Mitarbeiter)3,69 €
Beispiel einer Stundensatzkalkulation

Dieses Rechenbeispiel zeigt, dass der Bruttostundenlohn des Verleihers bei etwa 2,0 liegt. Wird der Stundenlohn dann mit dem Kalkulationsfaktor multipliziert, dann erhält man die Leihgebühr für den jeweiligen Betrieb. Die errechnete Gebühr kann in manchen Fällen jedoch auch abweichen, zum Beispiel wenn für den Einsatz spezielle Arbeitskleidung erforderlich ist. Im Grunde genommen kann man von Kalkulationssätzen von 170 bis 190 % Provisionsaufschlag ausgehen.

Den Beitrag für Lohnfortzahlungen, Renten- und Krankenversicherung zahlt hier die Zeitarbeitsfirma. Der Anteil wird dabei meistens folgendermaßen geregelt:

VersicherungAnteil
Rentenversicherung9,35 %
Krankenversicherung7,4 %
Arbeitslosenversicherung1,5 %
Pflegeversicherung1,275 %
Gesetzliche Unfallversicherung1,6 %
Berechnung Anteil Zeitarbeitsfirma Beitrag Versicherungen

Wer zahlt die Zeitarbeitsfirma

Im Prinzip werden die Zeitarbeitsfirmen selbst von den Firmen bezahlt, welche die Mitarbeiter ausleihen. Diese zahlen dem Zeitunternehmen einen Stundenverrechnungssatz. Von diesem Betrag wird dann auch der Lohn für die jeweiligen Mitarbeiter, sowie sämtliche Sozialversicherungsbeiträge und andere laufende Kosten bezahlt. Auch interne Mitarbeiter der Zeitarbeitsfirma, wie beispielsweise Bürokräfte, müssen von diesem Geld ihr Gehalt beziehen. Darüber hinaus geht ein gewisser Betrag auch an die Berufsgenossenschaft. Außerdem muss jedes Zeitarbeitsunternehmen gewisse Rücklagen bilden, um die Mitarbeiter auch dann bezahlen zu können, wenn diese aktuell keinen Einsatz haben. Muss ein Mitarbeiter nach dem Beenden eines Einsatzes in einem Kundenunternehmen einige Tage überbrücken bis er bei einem neuen Unternehmen anfängt, so muss er auch in dieser Zeit entlohnt werden. Zuständig ist in diesem Fall dann das Zeitarbeitsunternehmen.

Zahlung bei Krankheitsfall oder Urlaub

Auch im Krankheitsfall und an Urlaubstagen muss eine Lohnfortzahlung von Seiten der Zeitarbeitsfirma gewährleistet sein. Was im Anschluss noch übrig bleibt ist der Bruttogewinn, den das Zeitarbeitsunternehmen noch versteuern muss. Dennoch lohnt sich eine Zeitarbeitsfirma, da die Firmen, welche die Zeitarbeiter einstellen, einen attraktiven Betrag zahlen. Für einen Facharbeiter sind es nahezu 20 € pro Stunde. Würde das Unternehmen selbst einen Facharbeiter fest einstellen, so würde dieser in etwa zwölf Euro pro Stunde brutto verdienen. Hinzu kämen hier noch die Sozialversicherungsbeiträge mit einem Anteil von rund 20 %. Der Firma würden dann also Lohnkosten in Höhe von 14,40 € pro Stunde entstehen. Lohnfortzahlungen bei Urlaub und Krankheit kämen hier noch hinzu.

Zusätzliches Urlaubs- oder Weihnachtsgeld

Nicht selten wird auch ein zusätzliches Urlaubs- oder Weihnachtsgeld gezahlt. Dieser Rechnung nach kostet ein Mitarbeiter schnell über 20 € die Stunde, womit Firmen, welche ihre Mitarbeiter von Zeitarbeitsunternehmen beziehen, Geld gespart haben. Darüber hinaus können die Unternehmen die Mitarbeiter jederzeit wieder abmelden. Kündigungsfristen und andere Herausforderungen bleiben einem Unternehmen also gespart. Bei Engpässen, wie beispielsweise geringer Auftragslage oder Ähnlichem können die Zeitarbeiter einfach wieder aus der Firma entlassen werden und belasten diese nicht finanziell. Die fest angestellten Mitarbeiter müssen dagegen weiterhin ihren Lohn bekommen, ganz egal, wie die wirtschaftliche Lage der Firma ist. Aus diesem Grund ist es für viele Firmen attraktiv, Zeitarbeiter einzustellen. Die Zeitarbeitsfirmen können deshalb alle ihre Kosten mit dem erhaltenen Betrag der Kundenunternehmen begleichen und erzielen zusätzlich noch einen Brutto-Gewinn.

Was versteht man unter einer Zeitarbeitsfirma?

Eine Zeitarbeitsfirma – auch Leihfirma genannt – verleiht Mitarbeiter an verschiedene Unternehmen, in denen gerade Personalnot herrscht. Damit bietet sie nicht nur Unternehmen eine großartige Chance, schwankende Auftragslagen zu bewältigen, sondern auch Arbeitnehmern die Möglichkeit eines schnellen und einfachen Berufseinstiegs.

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